Christus an der Geißelsäule
um 1646 | REMBRANDT HARMENSZ. VAN RIJN (Leiden 1606 – 1669 Amsterdam)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_d045251_01, Schlier, Britta
Von der Studie zur Historie
Das gemeinsame Zeichnen von Lehrer und Schülern nach männlichen Aktmodellen war Tradition in Rembrandts Werkstatt. Diese Ölskizze zeigt die nächste Lektion: von der Zeichenstudie zum Historienbild. Mit raschen Pinselzügen verwandelt Rembrandt den aus zahlreichen Zeichnungen bekannten jungen Mann in einen »Christus an der Geißelsäule«. Wie durch ein inneres Leuchten erstrahlt er vor dem dunklen Grund. Das Johannesevangelium berichtet von der Marterung und Zurschaustellung des Gottessohnes. Bewusst übersteigert Rembrandt die Knochigkeit des Körpers und die Zartheit des gesenkten Gesichts. Leiden und Demut Christi werden anschaulich.
Öl auf Eichenholz, 34 x 25,8 cm
Erworben 1936 mit der Sammlung Wilhelm Adolph von Carstanjen
WRM 2528
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
