Stillleben mit Erdbeeren in einem Tontöpfchen
1704 | Adriaen Coorte (Ijzendijke 1659/64 – 1707 Middelburg)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_d037401_01, Schlier, Britta
Magie der Beere
Schlicht und modern wirkt Coortes Komposition im Gegensatz zu den überladenen Prunkstillleben mancher Zeitgenossen: ein einfaches Terracottagefäß steht vor uns auf einem Steinsockel, hart an der Kante, gefüllt mit kleinen Walderdbeeren – einem Lieblingsmotiv des Künstlers. Ihr leuchtendes Rot erstrahlt vor dem dunklen Hintergrund. Anmutig ragt ein Blütenstängel in den Raum. Kunstvoll inszeniert der Maler die Beeren im Licht: jede Kontur, jedes einzelne Samenkorn zeichnet sich ab.
Coortes poetische Stillleben wurden erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Nur wenig ist bis heute über den rätselhaften Künstler bekannt, der nur ein schmales Œuvre hinterließ.
Öl auf Papier/Leinwand, 28 × 21,5 cm
Leihgabe der Heinrich und Anny Nolte-Stiftung, Essen
WRM Dep. 962
Medien
Video | KunstfreundeSalon
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
