Bildnis eines Prinzen
1529 | HANS CRANACH (?) (Wittenberg um 1513 – 1537 Bologna)
© Rheinisches Bildarchiv Köln, rba_c000199
Kind malt Kind
Johann Georg, Sohn des Kurprinzen Joachim II. von Brandenburg, stammt aus einer gut katholischen Familie. Das zeigt sein Medaillon an, das die Abkürzung IHS für »Jesus« trägt. Der kleine Prinz war erst vier Jahre alt, als er Modell saß. Dass er nicht lange still saß, war nicht so schlimm. Es wurde ohnehin nur eine rasche Zeichnung angefertigt, die dann als Grundlage für das Gemälde diente.
Offenbar hat der berühmte Lucas Cranach der Ältere diesen prominenten Porträtauftrag an seinen Sohn Hans weitergereicht. Der war 1529 gerade 16 Jahre alt. Ob sein Vater meinte, dass der Teenager mit dem Kind leichter klarkommen würde als ein Erwachsener?
Eichenholz (erneuert), 36,9 x 28,6 cm (Malschicht)
Erworben 1957 als Geschenk des Landes Nordrhein-Westfalen
WRM 874
Zustand des Gemäldes vor der Restaurierung im verkürzten Format mit ehemaligem Zierrahmen
Rückseite des Gemäldes mit sichtbarem Umschlag der bemalten Leinwand auf der Keilrahmenrückseite.
Rechts ein Detail mit erkennbarer Körperbindung des blau gestreiften Gewebes.
Zustand des Gemäldes im Originalformat nach der Restaurierung durch Robert Hieronymi im Jahr 1940.
Foto von 1946 mit erkennbaren Laufspuren aufgrund eines Wasserschadens.
Kartierung des blauen Streifenmusters und aller Maße der insgesamt drei Gewebeteile, aus denen sich der textile Bildträger zusammensetzt.
Detail aus: Jan Steen, Amnon und Thamar (WRM 2536) mit blau gestreifter Matratze, deren Muster der Leinwand von Honthorsts „Anbetung der Hirten“ gleicht.
Röntgenbild, Gesamtaufnahme.
